Staatstheater, Mittelfoyer

9. Kammerkonzert

Timothy Braun Violine, Emilia Gausse Violine, Denis Theis Viola, Minjung Suh-Neubert Violoncello, Jan Creutz Klarinette, Antonia Argmann Harfe


Camille Saint-Saëns
Fantasie für Violine und Harfe op. 124
Sergej Prokofjew Sonate für 2 Violinen op. 56
Wolfgang Amadeus Mozart Klarinettenquintett A-Dur KV 581 »Stadler-Quintett«

 

Manchmal bringt einen das Anhören schlechter Musik auf gute Gedanken: So jedenfalls erging es Prokofjew, als er ein ihn ermüdendes Geigenduo hörte. Er entschloss sich, etwas zu komponieren, was dem Hörer »genügend Interessantes biete«, um zehn Minuten voll Spannung dem Dialog der beiden Violinen zu lauschen. Es ist ihm gelungen: Die Sonate für zwei Violinen op. 56 wird auch im 9. Kammerkonzert die Zuhörer begeistern, gespielt von Timothy Braun und Emilia Gausse.

Auch Mozart ließ sich inspirieren: von Hofklarinettist Anton Stadler nämlich, dessen Spiel ihn zu Tränen gerührt hatte und dem er daraufhin einige seiner schönsten musikalischen Gedanken widmete. Das Klarinettenquintett A-Dur KV 581, das sogenannte »Stadler-Quintett«, bezeugt dies auf eindrucksvolle und berührende Weise. Die »ganze Skala des menschlichen Empfindens« steckt in diesem Werk, so empfand es bereits Richard Strauss.

Herzstück des Konzertes ist die Fantasie für Harfe und Violine vom bedeutendsten französischen Komponisten des »classicisme«, von Camille Saint-Saëns. Seiner sonst eher klassizistischen Klangsprache fügt er hier impressionistische Farbtupfer hinzu. So verleiht die Fantasie mit ihrer Leichtigkeit und Eleganz dem Kammerkonzert einen Hauch französisches Flair.