Spielplan Top-Meldung

Unter Spaniens Sonne: Werke von Albéniz, Lalo und Bizet | Als Solistin zu Gast: Stéphanie-Marie Degand (Violine) | Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr und Montag, 17. Juni, 20 Uhr in der Congresshalle

Die letzten Premieren sind gefeiert, eine Produktion nach der anderen verabschiedet sich vom Spielplan – und auch das Saarländische Staatsorchester stimmt sich allmählich auf die bevorstehenden Sommerferien ein: Das zumindest lässt das Motto des 8. und zugleich letzten Sinfoniekonzerts der Saison – »Unter Spaniens Sonne« – vermuten.

Gleich das erste Werk lässt Urlaubsstimmung aufkommen: Aus jedem Stück der »Iberia-Suite« des katalanischen Komponisten Isaac Albéniz sprüht spanisches Kolorit, auch wenn die Suite in Paris entstand: Es ist, als würde sich Albéniz in die Heimat träumen. Ursprünglich für das Klavier komponiert, wurde der Zyklus nach Albéniz` Tod für Orchester instrumentiert. Die vielfältigen farbigen Impressionen lassen Bilder der schönsten Orte Spaniens vor unserem inneren Auge entstehen.

Die Begeisterung der Franzosen für ihre spanischen Nachbarn, die im 19. Jahrhundert das ganze Land erfasste, erblühte auch in der Musik: Edouard Lalo, der Franzose mit spanischem Blut in den Adern, verzauberte das Pariser Publikum mit seiner »Symphonie Espagnole«, geschrieben für den spanischen Vollblut-Geiger Pablo Sarasate. Die »Symphonie Espagnole« war das, was man heute als One-Hit-Wonder bezeichnen würde, und für Lalo Fluch und Segen zugleich: Das virtuose Werk brachte ihm endlich den ersehnten Erfolg – an den er mit keinem seiner späteren Werke anknüpfen konnte.  Der effektvoll-virtuose Geigen-Solopart ist noch heute Herausforderung für alle Solisten: Für die Saarbrücker Aufführung konnte die junge Geigerin Stéphanie-Marie Degand als Solistin gewonnen werden.

Und wenn Ihnen im letzten Programmpunkt des Konzerts, den das Saarländische Staatsorchester unter der Leitung seines GMDs Sébastien Rouland anstimmt, einige Melodien vertraut erscheinen, so muss Ihnen das nicht spanisch vorkommen: In Georges Bizets Sinfonie Nr. 1 C-Dur, einem Jugendwerk, komponiert im Alter von 17 Jahren, erklingen bereits musikalische Gedanken, die Bizet später in seiner »Carmen« und den »Perlenfischern« wieder aufgriff.

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