Zack. Eine Sinfonie
»Die tatsächliche Realität ist nur durch neue, absurde Kunst darzustellen und zu erreichen« (Daniil Charms)
Daniil Charms, geboren 1905 in Petersburg, gilt als ein Meister der absurden Miniaturen und als ein genialer Humorist. Seine Figuren nannte der Kritiker Helmut Schödel einmal »Marionetten des Unsinns« und »ein Fest für geniale Schauspieler« und mit Wolfram Koch hat der Regisseur Jakob Fedler genau einen dieser genialen Theaterschauspieler gefunden. Dem Fernsehpublikum ist Wolfram Koch allerdings vor allem als Kriminalhauptkommissar Paul Brix im Frankfurter »Tatort« bekannt.
Doch in dem Monolog »Zack. Eine Sinfonie« tritt Wolfram Koch diesmal als Entertainer, als Clown und als ein Spieler mit Tröte auf, der einfach spielen, tanzen und musizieren muss. Dabei will Koch sein Publikum vor allem unterhalten und zum Lachen bringen, doch Daniil Charms Prosa, Gedichte, Szenen und Dialoge sind immer Texte mit doppeltem Boden. Hinter dem Humor zeigt sich die Verzweiflung, die Not der Figuren. Neben einem Puschkin-Witz steht das Grauen eines totalitären Staates.
Charms Texte erzählen von den Absurditäten des Lebens und den politischen Verhältnissen seiner Zeit, denen man vielleicht in letzter Konsequenz nur mit einer großen Portion Nonsens oder mit einem Lachen begegnen kann, denn neben der Tragödie steht seit jeher die Komödie.
»Zack. Eine Sinfonie« ist die dritte gemeinsame Arbeit von Wolfram Koch, Dorien Thomsen und Jakob Fedler. Nach den zwei Schleef-Inszenierungen »Ich bins deine Mutter« und »Gertrud«, die an zahlreichen deutschen Bühnen u.a. am DT, der Volksbühne Berlin, dem Schauspielhaus Bochum und am Mousonturm in Frankfurt gespielt wurden, versuchen sie sich jetzt an den Texten von Daniil Charms. Wolfram Koch und Jakob Fedler kennen sich bereits 15 Jahre, seit den Regieassistenzen Jakob Fedlers bei Dimiter Gotscheff.