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Rock! Doch damit nicht genug! Denn dieser Rock ist einer, der weit über die Grenzen dessen hinausreicht, was bloßen Rock ausmacht! Hier werden Grenzen ausgelotet! Und genüsslich eingetreten!
Bekannt wurden BANDIT BANDIT als Duo aus Montpellier und Lyon vor allem ihrer aggressiven Riffs wegen. Und auch, weil sie dieses doch eher fest im Anglophonen verwurzelte Genre so ungeheuer selbstverständlich ins Französische übertragen haben.
2019 die ersten Shows, das erste Musikvideo, die erste Studiosession. Wobei der Bandname BANDIT BANDIT während eines Photoshoots entsteht: Maëva und Hugo (so die Namen beider Bandmitglieder) in Schals und Cowboystiefeln, mit Pistolen in ihren Händen, im Hintergrund weite dürre Wüstenlandschaft und vereinzelte Kakteen. Dabei soll die Wiederholung des Wortes Bandit die Dualität des Projekts unterstreichen, den gemeinsamen Prozess und die Verbundenheit beider partners in crime. Es ist dieses ungeheure Selbstbewusstsein, welches sich um keinerlei Konventionen zu scheren scheint, das BANDIT BANDIT, auch durch Songs wie Maux, ihrem ersten durchweg französischen Track, schnell den Spitznamen Bonnie & Clyde of Rock einbringt. Outlaws. Ikonen. Die den Regelbruch, die Rebellion gegen bestehende Konventionen und die stete Grenzüberschreitung zu ihrem Credo erklären.
Da war es nach zwei elektrifizierenden EPs - BANDIT BANDIT und TACHYCARDIE - nur folgerichtig, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen – „to explore further than the Rock genre itself“. Gerade auch, um Genres zu vermischen, Grenzen zu verwischen und einzureißen, um alle jene Amplituden, zu der Popmusik im Besten fähig ist, voll auszuschöpfen, grad auch als Verbindung zwischen simpler Rockmusik und dem wesentlich subtileren Stil der Alternative Music.
Obgleich kathartisch und oft egozentrisch, sind die Texte der Band sowohl durch große Intimität, als auch durch Verspieltheit und Freimütig-, wenn nicht sogar Schamlosigkeit gekennzeichnet, jedoch immer auch durch absolute Aufrichtigkeit und eine stets unerhört politische Durchschlagskraft. Es sind ehrliche Songs, die kein Blatt vor den Mund nehmen, die sich nichts scheren, die sich vollends entblättern, in denen sich eine mitreißende Musik bahnbricht, die, wie schon erwähnt, weit über das Genre des Rocks hinaus gespeist wird aus einer alles verschlingenden Leidenschaft, die ebenso unersättlich wie ansteckend ist.