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Geld hat Harpagon, der Titelheld in Molières Komödie »Der Geizige«, reichlich. Doch wohin damit? Zwar bräuchten Kinder, Nachbarn, Diener seine finanzielle Unterstützung dringend, doch etwas von seinem Reichtum abzugeben, kommt für ihn nicht in Frage. Was also tun? Auf der Bank gibt es kaum noch Zinsen, an der Börse zu spekulieren ist zu riskant und es auszugeben, würde ihm seelischen Schmerz bereiten. Also vergräbt er sein Geld im Garten und lebt nun in ständiger Sorge, dass man seinen Schatz stehlen könnte.
Mit der Figur des Harpagon, dem sein Geld wichtiger ist als das Glück seiner eigenen Kinder, stellt Molière schon 1668 die klassisch-humanistische Sicht auf die menschliche Natur in Frage. In einer Gesellschaft, in der Reichtum und Armut bis heute in engster Nachbarschaft zu finden sind, bleibt der Stoff brisant.
In Saarbrücken wird die berühmte französische Komödie von Matthias Rippert inszeniert, der mit Marivaux’ Komödie »Der Streit« 2018 einen großen Publikumserfolg herausbrachte.
Weitere Termine folgen.
Band: Christoph Kalmbach (Vibraphon), Jochen Lauer (Bass), Daniel »D-flat« Weber (Percussion)