Neben beliebten Werken des klassischen Repertoires, die man immer wieder gern hört, gibt es in den Sinfoniekonzerten des Saarländischen Staatsorchesters stets auch unbekannte, selten gespielte oder in Vergessenheit geratene Komponisten und ihre Musik zu entdecken – so auch im 2. Sinfoniekonzert.
Robert Schumanns »Manfred-Ouvertüre« entführt die Hörer zu Beginn des Konzerts in die schaurige Atmosphäre von Lord Byrons dramatischem Gedicht »Manfred«. Schon in Jugendjahren war Schumann von der tragisch-düsteren Figur des romantischen Helden, in dessen innerer Zerrissenheit er möglicherweise eine Seelenverwandtschaft zu sich selbst spürte, fasziniert.
Max Bruch war ein Bewunderer und Verehrer von Robert Schumann – und wie er ein Romantiker durch und durch. Sein spätromantisches Doppelkonzert für Klarinette und Viola op. 88 wird in der Congresshalle von zwei erstklassigen Solisten interpretiert: Sharon Kam, eine der weltweit besten Klarinettistinnen, deren Spiel durch eine geradezu beschwörende Intensität besticht, und ihrem Bruder Ori Kam, in dem Kritiker einen wahren »Ausnahmebratscher« sehen.
Der finale Programmpunkt des Konzertabends ist einem Geburtstagskind gewidmet: Louis Théodore Gouvy. 200 Jahre wäre der in Goffontaine (heute Saarbrücken-Schafbrücke) geborene Komponist in diesem Jahr geworden – ein Grund mehr, seine 2. Sinfonie F-Dur op. 12 auf den Konzertplan zu setzen. Wie viele von Gouvys Werken vereint auch dieses »französische Anmut und Eleganz« mit »deutscher Gründlichkeit und Kraft« – das wechselseitige Leben und Arbeiten in Frankreich und Deutschland haben diesen Grenzgänger der Kulturen einfach unverkennbar geprägt.
Sonntag, 3. November 2019, 11 Uhr und Montag, 4. November 2019, 20 Uhr in der Congresshalle | Einführung jeweils 45 Minuten vor Beginn
Übrigens: Mit dem Programm des 2. Sinfoniekonzerts wird auch das Saarländische Staatsorchester zum Grenzgänger – am Dienstag, 5. November 2019 gastieren die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von GMD Sébastien Rouland im Théâtre Le Gouvy im lothringischen Freyming-Merlebach.