Großes Haus150 Min 30 Min vor Beginn In deutscher Sprache mit deutschen und französischen Übertiteln

Das Rheingold

Vorabend des Bühnenfestspiels »Der Ring des Nibelungen« von Richard Wagner
 

GIPFEL DER GIER
Achtung, Suchtgefahr!

 

Richard Wagner neigte eigentlich nicht zu Untertreibungen. Seine Oper »Das Rheingold« nur als »Vorabend« zu bezeichnen, ist jedoch ein Meisterwerk des Understatements. Im Raub des Ringes und des Rheingolds legt der Komponist nicht weniger als ein Welttheater an, das er in den weiteren »Ring«-Opern »Walküre«, »Siegfried« und »Götterdämmerung« genussvoll ausbreitet. Der »Ring« gilt als einer der 8000er-Gipfel, die Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber wenigstens einmal im Leben erklommen haben sollten. Und letztlich ist es auch ein wenig wie Bergwandern: Wer einmal das Glücksgefühl erlebt hat, nach eines Tages Wanderung durch dunkle Wälder über sonnige Gletscher blicken zu können, wird süchtig nach diesem Moment. Im »Rheingold« lässt sich dies schon nach 136 Takten Vorspiel erahnen, wenn aus dem Gegrummel des Orchesters wie ein Sonnenstrahl die hellen Es-Dur-Akkorde durch die Wasseroberfl äche des Rheins brechen. Es ist, als habe man die Welt bislang nur vom Grund des Flusses aus betrachtet, von dort, wo Dunkel herrscht und die unbewältigten Ängste hausen. Den neuen Saarbrücker »Ring« schmieden die ungarischen Regisseurinnen und Bühnenbildnerinnen Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka. Sie haben in ihrer Heimat keinen leichten Stand, was sie zu aufregenden Betrachterinnen dieses Wagner’schen Welttheaters machen, in der die Gier auf Allmacht trifft – aktueller geht es nicht. Gipfel- und Bildersturm, Klangzauber und »In-die-Ecken- Leuchten«: In Saarbrücken wird endlich wieder ein »Ring« geschmiedet. Das Regieteam Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka verbindet seit ihrer gemeinsamen musikalischen Ausbildung am Béla-Bartók-Konservatorium in Budapest eine enge künstlerische Zusammenarbeit. Seit 2006 entwickeln sie unkonventionelle Bühnenkonzepte, führen Regie und statten zudem ihre Produktionen selbst aus. 2013 erhielten sie eine Nominierung für den Deutschen Theaterpreis »Der Faust« .

Besetzung

Sébastien Rouland Frederike Krüger

Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme

Alexandra Szemerédy Magdolna Parditka

Lichtdesign

André Fischer