»Eine Moritat, zu lesen, zu spielen, zu tanzen«, so beschrieb Igor Strawinsky sein kammermusikalisches Werk »Die Geschichte vom Soldaten«. Das volkstümliche Märchen in kantiger Strawinsky-Rhythmik erklingt im 5. Kammerkonzert, das Musikerinnen und Musiker des Saarländischen Staatsorchesters am ersten Sonntag im März gestalten, und das zudem ein Wiedersehen mit Nina Schopka verspricht: Die beliebte Schauspielerin ist als Sprecherin mit von der Partie. Mit seinem freien Umgang mit Satztechniken der Kirchenmusik und einem eigenwilliger Ausflug in die Modetänze der Zeit wie den Ragtime schrieb Strawinsky, der lange Zeit als »enfant terrible« der Neuen Musik galt, ein Stück Musikgeschichte.
Im wahrsten Sinne des Wortes träumerischer ging der Komponist an ein Oktett, das er 1922 komponierte: Tatsächlich hatte er von einem Bläserensemble geträumt. Stumm spielten die Männer vor sich hin, das konnte so nicht bleiben, und so schrieb Strawinsky den Traumgestalten ein Stück Musik auf den Leib – »trocken, kühl und spritzig wie Sekt« …
Sonntag, 4. März 2018, 11 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus
Karten
Mit Claudia Tiller Flöte, Jan Creutz Klarinette, Katja List / Nicolas Horry Fagott, Gabor Reiter / Josef Schriefl Trompete, Simon Seidel / Stefan Bender Posaune, Timothy Braun Geige, Lutz Müller Kontrabass, Martin Hennecke Schlagzeug, Nina Schopka Sprecherin
