Der zerbrochne Krug

Lustspiel von Heinrich von Kleist

Der zerbrochne Krug | Foto: Martin Sigmund
dim. 08. Déc
18:00 Uhr
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Im Anschluss Nachgespräch mit Prof. Nikolaus Marsch und Prof. Mustafa Temmuz Oğlakcıoğlu

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Der zerbrochne Krug

Lustspiel von Heinrich von Kleist

Bei Dorfrichter Adam beklagt in dem kleinen niederländischen Dorfe Huisum Frau Marthe Rull die Zerstörung eines kostbaren Kruges, der in der Nacht pikanter Weise im Zimmer ihrer Tochter Eve von einem Eindringling vom Sims gestoßen wurde…

Doch worum geht es eigentlich? Ist es die Sachbeschädigung eines Tonkruges mit kostbaren historischen Malereien, die die Mutter so in Aufruhr bringt? Oder geht es um mehr? Was geschah genau in der letzten Nacht? Von wem hatte Eve Besuch? Ist es ihr Bräutigam Ruprecht gewesen oder war noch jemand anderes in dem Zimmer? Was genau ist passiert? Was gilt es wirklich zu beklagen? Geht es um den guten Ruf von Mutter und Tochter? Oder sogar um sexuelle Belästigung und Machtmissbrauch?

Auf jeden Fall lässt Heinrich von Kleist in seinem berühmten Lustspiel »Der zerbrochne Krug« Dorfrichter Adam sich mit irrwitziger Dreistigkeit um Kopf und Kragen reden. Doch warum sieht Adam so zerschunden aus und was bringt seinen Redefluss so ins Stocken? Ist des die Revision durch Gerichtsrätin Walter aus dem nahen Utrecht oder die misstrauischen Blicke des ehrgeizigen Gerichtsschreibers Licht, die den Mann so in Verwirrung bringen? Adams bizarre Prozessführung wird auf jeden Fall immer absurder. Als er schließlich selbst ins Verhör genommen wird, windet er sich von einer fadenscheinigen Lüge zur nächsten. Erst als die Nachbarin Frau Brigitte als Zeugin geladen wird und Eve ihre Scham überwindet, kann der Täter gestellt werden…

Heinrich von Kleist zeigt in diesem einzigartigen Kriminallustspiel, das 1808 am Weimarer Hoftheater unter Goethes Leitung uraufgeführt wurde, voller Spannung und mit brillantem Sprachwitz, wie lächerlich und fragwürdig Rechtsverfahren werden können, wenn Machtmissbrauch, Vertuschung und Korruption Einzug in Amtstuben und Gerichte halten.

Mit Pia Richter setzt eine junge Regisseurin, bekannt für ihre feministische Perspektive auf klassische Stoffe, Kleists Charakterkomödie und frühe Me-Too-Geschichte in der Alten Feuerwache des Saarländischen Staatstheaters in Szene. Dabei sorgen das Bühnenbild und die Kostüme von Julia Nussbaumer sowie die Musik von Maria Moling für eine ganz besondere, fast schon surreale Atmosphäre.

Blog: Fragen an Pia Richter

Vor der Premiere von »Der zerbrochne Krug« haben wir die Regisseurin interviewt.

Distribution

Inszenierung

Pia Richter

Bühne und Kostüme

Julia Nussbaumer

Musik/Sound Design

Maria Moling

Mitarbeit Musik

Nico Sierig

Dramaturgie

Horst Busch

Walter, Gerichtsrat

Christiane Motter

Adam, Dorfrichter

Raimund Widra

Licht, Schreiber

Lucas Janson

Frau Marthe Rull

Martina Struppek

Eve, ihre Tochter

Anna Jörgens

Frau Brigitte

Gaby Pochert

Technischer Direktor Ralf Heid Bühneninspektoren Philipp Sonnemann, Christoph Frank Leitung Beleuchtung Björn Schöck Technische Produktionsleiterin Nicole Martini Leitung Tonabteilung Walter Maurer Leitung Kostümabteilung Eleni Chava Leitung Requisite Andrea Gießelmann Chefmaskenbildnerin Birgit Blume Theatermeister und Technische Einrichtung Dieter Elsenbast Beleuchtungsmeister Patrik Hein, Nicholas Heintz, Hans-Jörg Zöhler Ton Maik Haupenthal, Lukas Engel Requisite Manuel Reinhardt, Markus Vogelgesang Leitung Werkstätten Nadine Breit Leitung Dekorationsabteilung Saskia Götz Leitung Malsaal Ella Zistler Leitung Schlosserei Fabian Koppey Leitung Schreinerei Claude Schmitt Produktionsleiterin Kostüm Lisa Weinbrecht Gewandmeister*innen Christiane Hepp, Kerrin Kabbe, BettinaKummrow, Martina Lauer Leitung Ankleider*innen Christian Ebersbach Ankleider*innen Sabrina Neukirch und Michael Heißler Kostümbearbeitung Larissa Mauer Hutmacherei Sabrina Neukirch Schuhmacherei Thomas Seibold Maske Kerstin Enders Leitung Statisterie Andreas Klußmann

Video & Photo

Fotos: Martin Sigmund

Voix de presse

»Der Plot ist bekannt, trotzdem ist Richters Inszenierung spannend. Der Fokus auf den männlichen Machtmissbrauch und eine schlussendlich starke Eve sind wichtige, moderne Kniffe. Daneben ist es der geistreiche Witz des Stücks. Widras Darstellung des ruchlosen, sich windenden Richters ist große Komikerkunst.« Mehr lesen …

saartext, Oliver Sandmeyer, 11. November 2024