Am 9. November 1938 randalierten in Saarbrücken mehrere Trupps zivil gekleideter SS-Einheiten. Sie setzten die Saarbrücker Synagoge in Brand und verschleppten 150 Juden zum Bahnhofsvorplatz, wo sie gezwungen wurden, eine Grube als ihr vermeintliches Grab zu schaufeln. Daraufhin trieb man die Männer durch die Bahnhofstraße zur Synagoge und zum Schlossplatz, wo sie ins Gefängnis und später ins KZ Dachau verbracht wurden.
Aus Anlass des 80. Jahrestages dieser Gräueltaten veranstaltet die Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit Saarland in Zusammenarbeit mit der Synagogengemeinde Saar einen Trauermarsch durch die Saarbrücker Innenstadt. Unter Mitwirkung des Saarländischen Staatstheaters, beginnt die Gedenkfeier um 13.30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz.
Auf dem Weg des Gedenkens wird an fünf Stationen innegehalten:
Station 1: Hauptbahnhof/Höhe Gebäude der Bahndirektion (13.30 Uhr)
Start des Weges am Hauptbahnhof; Reden von Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saar, und einem/einer Sprecher*in der Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit Saarland
Gang in Richtung Bahnhofstraße
Station 2: Bahnhofstraße/Höhe Brunnen Ecke Sulzbachstraße
Lesung von Texten von Zeitzeug*innen des Pogroms vom 9. November 1938 in Saarbrücken durch Schauspieler*innen des Saarländischen Staatstheaters
Gang von Bahnhofstraße durch die Futterstraße zur Ecke Futter-/Kaiserstraße
Station 3: Standort der ehemaligen Synagoge Ecke Kaiser- und Futterstraße
Ansprache der Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Lesung
Gang zum Vorplatz der Synagoge
Station 4: Vorplatz der Synagoge (ca. 15.30 Uhr)
Lichtinstallation auf dem Platz vor der Synagoge; musikalische Begleitung: Helmut Eisel, Klarinette
Station 5: Synagoge
Gedenkgottesdienst in der Synagoge mit Kantor der Synagoge Benjamin Chait
Ansprache von Landtagspräsiden Stephan Toscani
Musik: Helmut Eisel (Klarinette), Ulrich Seibert (Orgel)