
Leah Gordon
Die kanadische Sopranistin Leah Gordon wird für ihre strahlende Lyrik, leuchtenden Spitzentöne und ihr kraftvolles Mittellage-Register gerühmt, gepaart mit meisterhafter Kontrolle über Register und Dynamik. Sie studierte an der University of Toronto sowie an der Guildhall School of Music & Drama und hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine breit gefächerte Karriere in Europa aufgebaut. Von 2008 bis 2018 war sie festes Ensemblemitglied am Staatstheater Nürnberg, wo sie ein weitreichendes Repertoire an Hauptpartien sang und sich als wahres „vocal chameleon“ etablierte.
Zu ihren Rollen zählen Aida, Turandot, Tosca, Odabella (Attila), Amelia (Un ballo in maschera), Giorgetta (Il tabarro), Suor Angelica, Desdemona (Otello), Elvira (Ernani), Elisabeth (Tannhäuser), Leonore (Fidelio) sowie Santuzza (Cavalleria rusticana). Ihre Paradepartie ist Elisabeth de Valois, die sie sowohl in der französischen als auch in der italienischen Fassung an bedeutenden Häusern gesungen hat, darunter die Opéra Royal de Wallonie (Lüttich), das Theater Basel, das Theater Kiel, das Theater Bern, die Opernfestspiele Heidenheim, das Saarländische Staatstheater und das Theater Freiburg.
Weitere Höhepunkte waren Ernani an der Vlaamse Opera in Antwerpen; Turandot und Tannhäuser am Teatro Comunale Pavarotti-Freni in Modena; sowie Aida bei der Oper im Steinbruch St. Margarethen. Zudem war sie an der Bayerischen Staatsoper und beim Glyndebourne Festival zu erleben.
Aktuelle und kommende Engagements umfassen Il trittico am Nationaltheater Mannheim, Odabella in Attila bei den Opernfestspielen Heidenheim (aufgenommen für Coviello Classics und übertragen via OperaVision), Tosca am Saarländischen Staatstheater sowie Lady Macbeth in Macbeth bei den Opernfestspielen Heidenheim im Sommer 2026. In der Spielzeit 2024/25 ist sie Artist in Focus der Opernfestspiele Heidenheim, wo sie das Festival mit der Deutschen Radio Philharmonie in Strauss’ Vier letzte Lieder eröffnet.
Gordon ist Preisträgerin des Elisabeth-Connell-Preises für dramatische Soprane (Zweiter Preis) sowie zweifache Stipendiatin des Canada Council for the Arts. Darüber hinaus errang sie Spitzenpreise in Wettbewerben wie Marcello Giordani, Magda Olivero, Beppe de Tomasi, Jole de Maria und Nuovo Canto.
Neben ihrer Operntätigkeit pflegt sie ein aktives Lied- und Crossover-Profil und widmet sich regelmäßig Repertoire aus Jazz, Musical und der frühen Filmmusik des 20. Jahrhunderts. Eine jüngere Kritik lobte sie als „eine wahre Allzweckwaffe“ und hob hervor, dass ihre Musical- Interpretationen „bis zur Noblesse subtil“ seien, voller emotionaler Finesse und Zurückhaltung, und gänzlich frei von dem „hohlen Pathos“, das dem Genre oft anhaftet. Sie war außerdem im Liederabend beim Kurt-Weill-Festival in Dessau zu hören.