Die Dreigroschenoper
Jede Beziehung ein Geschäft: Mackie Messer agiert im London der 1920er-Jahre als krimineller Bandenchef im Namen der sozialen Gerechtigkeit und verrät doch auf Schritt und Tritt sämtliche Lieben samt Gauner-Gefolge. Mit seiner Liaison zu Polly, Tochter des kleinkriminellen Unternehmers Johnny Peachum, handelt er sich den Ärger seines Lebens ein. Wird er sich aus der Schlinge ziehen können?
Den Beat zum Existenzkampf liefern Kurt Weills musikalische Ohrwürmer. Sie gehen mal mitten ins Herz, mal mitten in die Magengrube: Eine krude Mischung aus schillernder Revue, schräger Tonalität, stimmlich rohem Klang zeigt den Menschen in seinen entwaffnenden Widersprüchen und lässt uns Liebe, Leid und Lust unter dem Mond von Soho hautnah miterleben, ja, Schurken lieben. Mehr noch: Ihre Sehnsucht nach Halt, Schutz, Geltung und Anerkennung ist auch unsere.
Ihr Aufstand gegen die Ökonomisierung des eigenen Tuns auch unsere Sache – doch kann der Mensch gut sein? Brecht/Weill sagen dazu lustvoll: Jein.