Leonce und Lena
Seufz. Ja. Sie haben es schwer, die beiden Königskinder in ihren goldenen Käfigen: Prinz Leonce von Popo ist des leeren Luxuslebens überdrüssig, alles scheint ihm sinnlos und grau. Prinzessin Lena von Pipi fühlt sich gefangen in der Monotonie eines vorbestimmten Daseins. Unbekannterweise sollen sie miteinander verheiratet werden, fliehen – laufen sich in die Arme und verlieben sich prompt. Das Schicksal hat sie füreinander bestimmt. Mit feiner Ironie und poetischer Tiefe erzählt Georg Büchners Lustspiel von der Suche nach Freiheit, Sinn und Liebe.
Gar nicht grau, sondern poppig und bunt ist die Welt, in der die Puppenspieler*innen die beiden Sinnsuchenden zum Puppenleben erwecken. Die für Leonce und Lena komponierte Musik von Herbert Grönemeyer bringt Büchners satirischen Witz und die sehnsuchtsvollen Träume der Figuren zum Klingen.
Die Kritik feiert diesen Abend als „ zwischen Tiefsinn und Hanswurstiade schillernde Persiflage: surrealistisch überdreht, aber bissig genug, um auch unserer Zeit den Spiegel vorzuhalten“ (Westfälischer Anzeiger, Anke Demirsoy).