Lieder aus Terezín
Theresienstadt, tschechisch Terezín, war Ghetto und Konzentrationslager des NS-Regimes, ein perfider Ort der Propaganda und Transitstation für über hunderttausend Juden auf dem Weg in die Todeslager im Osten. Darunter befanden sich auch bedeutende Künstler*innen, die im Zustand von Erniedrigung und Hunger, Verzweiflung und Angst weiterschrieben, komponierten und ihre Werke aufführten, um an ihrer Identität, am Leben festzuhalten. Die – wenn auch beschränkten – kulturellen Aktivitäten im Lager wurden von den Nazis missbraucht, um nach außen das Scheinbild eines »paradiesischen Ghettos« zu präsentieren.
Viktor Ullmann schuf dort bedeutende Werke wie die Oper »Der Kaiser von Atlantis«.
Der Janáček-Schüler Pavel Haas war mit seiner kraftvollen, von böhmischen und jüdischen Traditionen sowie Jazz inspirierten Musik einer der begabtesten Komponisten seiner Generation.
Die Lyrikerin und Kinderbuchautorin Ilse Weber betreute als Krankenschwester vorrangig Kinder, für die sie Gedichte und Lieder als Trostgesänge schrieb. Alle drei wurden 1944 in Auschwitz ermordet.
Wir hören ihre Lieder aus Terezín und vergessen sie nicht.
Sonntag, 25. Februar, 17 Uhr, Synagogengemeinde Saar, Lortzingstraße 8, 66111 Saarbrücken