
Bring no clothes
»Was ziehe ich nur an?« Wohl jede Frau und viele Männer haben sich das schon gefragt, wenn sie ihren Kleiderschrank nach der passenden Kleidung für eine besondere Veranstaltung inspizierten. Wären sie bei der berühmten britischen Schriftstellerin Virginia Woolf (1882–1941) in ihr Haus in East Sussex eingeladen gewesen, hätten sie es einfach gehabt: »Bring no clothes; we live in a state of greatest simplicity.« So formulierte sie es einmal in einem Brief an ihren Kollegen Thomas Stearns Eliot.
Mit der Floskel »Bring no clothes« schloss Virginia Woolf regelmäßig ihre Einladungen ab. Damit meinte sie keineswegs, man möge bitte nackt erscheinen, sondern die Gäste sollten keine Rücksicht auf irgendwelche Kleidervorschriften nehmen. Und damit die Konventionen der Oberschicht ignorieren.
Ähnlich unkonventionell, wie Virginia Woolf auftrat, geht Caroline Finn an ihre Choreographie. Auf erfrischend mitreißende Art kreiert sie in »Bring no clothes« Stimmungsbilder, die viel mit Beobachten und Beobachtetwerden zu tun haben. Für das Saarländische Staatsballett überarbeitet Caroline Finn ihr 2024 an den Bühnen Bern im Rahmen eines zweiteiligen Abends entstandenes Stück. Die Choreographin entwickelt es weiter und schärft damit ihre Assoziationen zum Kosmos Virginia Woolfs.
Choreographie
Bühne
Kostüme
Choreographische Assistenz
Licht
Theaterpädagogische Betreuung
Bühnenbildassistenz
lnspizienz
»Die Saarbrücker Kompanie meistert das alles wieder mal herausragend. (...) Weil auf der Bühne vieles gleichzeitig passiert, reicht einmal ansehen fast nicht. (...) ›Bring no clothes‹ sind 65 intensive Minuten!« Mehr erfahren …
SR kultur, 12. Mai 2025
»Umwerfend guter Tanz-Abend in der Alten Feuerwache (…) Jeder Tänzer absolviert eine höchst individualisierte, packende Einzelchoreografie. Mit welcher den Körper durchglühender Gefühlsintensität die Saarbrücker Tänzer diese Befreiungskämpfe ihrer Figuren gegen innere Blockaden und Psychosen meistern, macht schier atemlos.«
Saarbrücker Zeitung, Cathrin Elss-Seringhaus, 12. Mai 2025
»Das Spektakel beginnt bereits, sobald man sich auf seinem Sitzplatz eingefunden hat und erkennt, dass es sich bei der vermeintlichen Puppe (…) um eine reale Tänzerin handelt. Dies ist nicht das einzige Überraschungsmoment; das Stück ist auf beste Weise verstörend und kreiert einen Sog im Wechselspiel verschiedener Polaritäten, die das Unvereinbare vereinen und dabei, ganz nebenbei, zentrale Lebensthemen bearbeiten.« Mehr lesen …
OPUS Kulturmagazin, 12. Mai 2025
»›Bring no clothes‹ ist modernes Ballett, dass es in dieser Form in Saarbrücken selten zu sehen gibt. Ein Tanzabend, der einen Besuch wert ist.« Mehr erfahren…
SR aktueller bericht, 9. Mai 2025