Theater & Film im Kino achteinhalb

»Still Alice - Mein Leben ohne gestern«

Einführung: Simone Kranz, Dramaturgin, Schauspiel, Saarländisches Staatstheater

Mo. 31. Mär
20:00 Uhr
Kino achteinhalb 30 Min vor Beginn
Mo., 31. Mär, 20:00 Uhr

Theater & Film im Kino achteinhalb

»Still Alice - Mein Leben ohne gestern«

In Kooperation mit dem Kino achteinhalb in Saarbrücken werden in dieser Reihe Filme begleitend zu aktuellen Produktionen des Staatstheaters gezeigt. Zu allen Vorstellungen gibt es eine fachliche Einführung der Dramaturgen des Staatstheaters.

Einführung: Simone Kranz, Dramaturgin, Schauspiel, Saarländisches Staatstheater 

Alice hat auf ihrem Laptop einen Spezialordner angelegt, der »Butterfly« heißt. Auch wenn sie sich an dessen Inhalt schon längst nicht mehr erinnert, weiß Alice, dass sie ihn öffnen muss, kurz bevor der komplette Selbstverlust bevorsteht. »Hi Alice, I’m you«, erinnert sie die Frau in der Videodatei, die sie einmal war und die inzwischen nur noch als eine Art Schwundform existiert. Es folgen detaillierte Anweisungen, welche Vorkehrungen zu treffen sind. Doch deren Umsetzung scheitert auf tragische Weise erneut am Gedächtnisverlust, der jeden nächsten Schritt nahezu unmöglich macht. 

Alice Howland, eine 50-jährige Professorin für Linguistik, leidet an einer seltenen Form von frühem Alzheimer. Ihr Workaholic-Ehemann reagiert anfangs ungläubig, die drei erwachsenen Kinder sind bestürzt, auch weil sich herausstellt, dass die Krankheit vererbbar ist. Mit Hilfe der modernen Technologien baut Alice Erinnerungsbrücken. Irgendwann ist aber auch das Handy, das routinemäßig ihre persönliche Daten abfragt, an Termine erinnert oder Handlungsanweisungen erteilt, immer öfter verlegt. 

Die Verfilmung des gleichnamigen Romans der Neurowissenschaftlerin Lisa Genova, ist vor allem eine Bühne für Julianne Moore. Nuanciert und ohne Sentimentalität spielt sie eine Frau, die immer mehr verschwindet, zerfällt, zum Schatten ihrer selbst wird. Sobald Alice ihre Erfahrungen nicht mehr selbst vermitteln kann, zieht sich auch der Film zunehmend in die Beobachterposition zurück. (Esther Buss, FILMDIENST 2015/5)