
8. Sinfoniekonzert
Dmitry Korchak Dirigent, Timothy Chooi Violine, Saarländisches Staatsorchester
Mieczysław Weinberg Serenade op. 47/4
Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 (»Türkisches«)
Dmitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10
»Dieses Konzert ist an Glanz, Innigkeit, Witz nicht zu überbieten« urteilte der Musikwissenschaftler und Mozart-Biograf Alfred Einstein über Mozarts letztkomponiertes Violinkonzert in A-Dur. Es ist das melodisch
einprägsamste seiner Violinkonzerte und hat bei aller Innerlichkeit überraschende Momente, besonders, wenn im letzten Satz in ein anmutiges Menuett plötzlich ein dämonisches »alla turca« hinein bricht. Mozart hatte das Konzert 1775 kurz vor Weihnachten beendet und schrieb es, wie alle seine Violinkonzerte, für sich selbst. Obwohl er betonte, dass er »kein großer Liebhaber von Schwierigkeiten sei« besteht die große Kunst bei der Interpretation dieses Konzertes darin, den »schönen reinen Ton«, den er so liebte, zu erzeugen.
In dieser Saison steht auf dem Spielplan des Staatstheaters die Oper »Die Passagierin«, das große Meisterwerk eines Komponisten, dessen Leben von den Katastrophen des beginnenden 20. Jahrhunderts gezeichnet war: Mieczysław Weinberg. Wie so viele musste Weinberg aus seiner polnischen Heimat fliehen, seine Familie wurde ermordet, er emigrierte in die Sowjetunion und wurde verhaftet. Dmitri Schostakowitsch war es, der Weinberg 1943 nach Moskau einlud und der das Schaffen Weinbergs maßgeblich beeinfl usst hatte. Weinberg betrachte sich »als seinen Schüler, als von seinem Fleisch und Blut«. Schostakowitsch seinerseits ließ keine Gelegenheit aus, Weinbergs Musik zu empfehlen. Beide Komponisten zeigen eine große Vielfalt in den verschiedensten Gattungen und Stilrichtungen, von jüdischer Folklore (bei Weinberg) bis hin zur Zwölftonmusik.
In der Serenade op. 47 zeigt sich Weinberg einmal von seiner heiteren Seite. Auch die 6. Sinfonie von Schostakowitsch ist nach der »tragischen Beichte« der Vierten und der Dramatik der Fünften eher unbeschwert. Sie wurde als das »lyrische Tagebuch des Komponisten« bezeichnet und löste nach ihrer Uraufführung am 21. Oktober 1937 in Leningrad kontroverse Diskussionen aus, die zum einen die echten, lebendigen Emotionen, ihre Erhabenheit lobten und sie andererseits für »physiologische Scheußlichkeiten
«, das »Leidenspathos«, niederschmetterten. Doch wann immer sie gespielt wurde, war das Publikum zutiefst erschüttert.
TIPP: KINDERMUSIKWERKSTATT BEI SONNTAGSKONZERTEN
Musikbegeisterte Kinder zwischen vier und neun Jahren sind während der Sonntagskonzerte herzlich eingeladen, spielerisch das Orchesterinstrumentarium und ein Werk des Programms kennenzulernen. Los geht´s um 10:30 Uhr, in der Konzertpause gibt es Brezeln und Wasser zu Stärkung. Dieses Angebot (3 € pro Kind) gilt nur in Kombination mit dem Kauf einer Konzertkarte. Voranmeldung an der Vorverkaufskasse erforderlich: Telefon +49 (0) 681 30192-486, Mail: kasse@staatstheater.saarland