Die Walküre
Wagners musiktheatrales Riesenexperiment rund um Götter, Menschen und Übermenschen geht in die nächste Runde: Nach dem turbulenten »Rheingold«-Auftakt mit der Jagd nach der Formel für unbegrenzte Macht steht in der »Walküre« das Dilemma des Göttervaters/Laborleiters Wotan im Mittelpunkt, der sich im Netz seiner eigenen Visionen verfängt.
Aufbruchsgedanken weichen Resignation, wenn seine Schöpfungen, allen voran die Walküre Brünnhilde, ihren eigenen Willen entdecken und sich gegen ihren Schöpfer richten. Dabei spielt eine destruktive wie schöpferische Macht eine Rolle, die am Anfang des »Rheingolds« noch verflucht wurde: die Liebe.
Alexandra Szemerédys und Magdolna Parditkas dystopisches Science-Fiction-Szenarium verspricht eine ungewöhnliche wie fesselnde Fortsetzung des Saarbrücker »Rings«.
Für Wagner-Einsteiger: Drei Akte auf verschiedene Termine verteilt
Was bisher geschah: »Das Rheingold«
Wagner und der neue Mensch: Symposium zu »Die Walküre«
Der Ring des Nibelungen: Making of »Das Rheingold«
Musikalische Leitung
Sébastien Rouland
Nachdirigat
Stefan Neubert Justus Thorau
Inszenierung, Bühnenbild, Kostüme
Alexandra Szemerédy Magdolna Parditka
Licht
Thomas Roscher
Video
Leonard Koch
Dramaturgie
Benjamin Wäntig
Siegmund
Peter SonnSieglinde
Ingegjerd Bagøien MoeViktorija Kaminskaite
Hunding
Hiroshi MatsuiWotan
Thomas Johannes MayerBrünnhilde
Aile AsszonyiMagdalena Anna Hofmann
Fricka
Judith BraunGerhilde
Elizabeth WilesOrtlinde
Liudmila LokaichukMerit Nath-Göbl
Waltraute
Judith BraunSchwertleite
Maria PolańskaHelmwige
Valda WilsonSiegrune
Joanna JaworowskaGrimgerde
Clara-Sophie BertramRossweiße
Carmen SeibelEMPTY
Saarländisches Staatsorchester
Statisterie des Saarländischen Staatstheaters
»Im Saarländischen Staatstheater singt der Bayreuth-gestählte Thomas Johannes Mayer just den Part dieses Getriebenen, denn mit Bravour: Kraft und Eleganz adeln diesen Bassbariton. (…) Musikalisch ist dieser Saarbrücker ›Ring‹ schon jetzt ein Triumph.«
Oliver Schwambach, Saarbrücker Zeitung, 13. Februar 2024
»So war es sicherlich ein Volltreffer an diesem Abend, dass das gesamte Musikensemble über sich hinauswuchs: (...) Dirigent Sébastien Rouland und sein Orchester waren in Premieren-Hochform. Frenetischen Schlussbeifall gab es auch für die Gesangspartien, deren Leistungen unzweifelhaft internationales Format hatten. ›Standing ovations‹ erhielten daher zu Recht für ihre Hauptrollen Peter Sonn (Siegmund), Viktorija Kaminskaite (Sieglinde), Thomas Johannes Mayer (Wotan), Aile Asszonyi (Brünnhilde) und Judith Braun (Fricka).«
Thomas Krämer, OPUS Magazin, 12. Februar 2024
»Mit hochdramatischer Klangfülle bei voller Textverständlichkeit in Verbindung mit souveränem Spiel brilliert die estnische Gastsopranistin Aile Asszonyi. Judith Braun als Fricka und Hiroshi Matsui als Dr. Hunding runden das spielfreudige Ensemble ab. Insgesamt herrschte auf der Bühne Spannung von der ersten bis zur letzten Minute; Spiel, Bühne und Musik griffen Hand in Hand ineinander über in dieser unbedingt sehenswerten Inszenierung.«
Konstanze Führlbeck, Die Deutsche Bühne, 13. Februar 2024
»Wagners Bühnenfestspiel als Menschheitsexperiment, in dem eine wissenschaftliche Elite am Homo sapiens manipuliert und ethische Basiskonflikte ausficht: Das gewagte Konzept geht auf geradezu verblüffende Weise auf. (...) Das Saarländische Staatsorchester glänzt mit einer Fülle kammermusikalischer Details, Sébastien Rouland entfesselt beim Androiden-Notschlachten im Feuerzauber melodische Lava. Wenn Thomas Johannes Mayer als Wotan an einem kleinen Plexiglastisch sitzt und Brünnhildes Leuchtdioden das geschichtliche Datenmaterial aufsaugen, ist das ein ganz großer Moment.«
Roland H. Dippel, concerti, 13. Februar 2024
»Tosender Applaus. Sogar Standing Ovations. Das gibt es für die Musiker nach drei Akten und fast vier Stunden Musik. Zurecht. Musikalisch ist die Walküre am Saarländischen Staatstheater überwältigend.« Mehr hören
SR 3 Saarlandwelle, Region am Mittag, 13. Februar 2024
