
Demons of Ostropil
Diese Aufführung erzählt aus der Geschichte von Ostropil, einem Dorf am Fluss Slutsch in der Region Wolhynien in der Ukraine. Einst die Heimat von Polen, Ukrainern und Juden, verkörpert Ostropil die tragische Geschichte der Region - einem Kontrast zwischen friedlichem Zusammenleben und Wellen schrecklicher Gewalt (Chmelnyzkys Massaker an der jüdischen Bevölkerung im 17. Jahrhundert, dem Bürgerkrieg nach der Russischen Revolution von 1917, dem Holodomor, dem Holocaust und der aktuellen russischen Invasion).
Ostropil war die Heimat einflussreicher jüdischer Gelehrter und Mystiker, die sich mit der Kabbala beschäftigten, um die dunklen Mächte zu konfrontieren und das Universum »zu reparieren«. Heute sind die Dämonen der Geschichte in politischer Hinsicht zurück. So wird in der Performance die Geschichte, Kunst und Dämonologie erforscht und ein Weg in eine zuversichtlichere Zukunft gesucht. Mit Elementen aus der jüdischen Folklore, ethnographischen Studien, jüdischen Schriftstellern wie An-sky und Isaac Babel, sowie Studien zur jüdischen Mystik von Gerschom Scholem hinterfragt das Stück »Demons of Ostropil« die Macht von Demagogen, die Gewalt in Gesellschaften wecken, und fragt, ob es ein Entkommen aus diesem Kreislauf gibt.
Die Aufführung ist ein Hybrid aus Theater, Konzert und Storytelling. Mit einer Kombination aus gesprochenem Text, von Klezmer inspirierter Musik und Originalliedern, sowie jiddischer Sprache beschwören die Performer*innen die verlorene Welt des Vorkriegs- Ostropil herauf und verbinden seine Geschichte mit den Dilemmata, die unsere Welt heute konfrontieren.
Im Rahmen von: Jiddisch Woch Saarbrikn – muzik, kultur un fargenign